Deep-Dives
Nutztierhaltung im Kontext Gesundheit
An dieser Stelle werden evidenzbasierte thematische Briefungs rund um die Rolle und Bedeutung der Nutztiere zur Verfügung gestellt. Diese sollen als wissenschaftliche Grundlagen für wichtige politische und gesellschaftliche Entscheidungsprozesse dienen.
Die PURE-Studie ist eine grossangelegte epidemiologische Studie mit über 130’000 Teilnehmern aus der ganzen Welt, die den Zusammenhang zwischen Ernährungsmustern und wichtigen gesundheitlichen Effekten untersucht. Sie ist damit die wohl umfassendste globale Untersuchung zu den Faktoren Gesundheit und Ernährung.
Im Jahr 2019 wurde von Mitgliedern der EAT-Lancet Kommission die sogenannte Planetary Health Diet (PHD) präsentiert. Die PHD hat grossen Einfluss genommen auf nationale und internationale Ernährungsrichtlinien, einschließlich jene der Schweiz. In diesem Briefing werden die Grundlagen der Empfehlungen kritisch beleuchtet.
Lebensmittel liefern dem Menschen nicht nur Energie in Form von Kalorien – sie sind auch Träger essenzieller Mikro- und Makronährstoffe, die für ein Leben in Gesundheit unabdingbar sind. Die «Nährstoffdichte» gibt an, wie viele dieser (essenziellen) Nährstoffe ein Lebensmittel im Verhältnis zu seinem Kaloriengehalt liefert. Lebensmittel tierischen Ursprungs spielen hier eine übergeordnete Rolle.
Der Verarbeitungsgrad von Lebensmitteln hat grossen Einfluss auf ihren Nährwert und die gesundheitliche Wertigkeit / Wirkung. Dieses Briefing geht auf die NOVA-Klassifizierung ein, die Aussagen zu gesundheitlichen Effekten des Verzehrs diverser Lebensmittelkategorien ermöglicht.
Rotes Fleisch und Gesundheit
Länge: ca. 27 Minuten
Sprache: Englisch (automatisch übersetzte Untertitel möglich)
Prof. Dr. Alice Stanton ist Professorin am Royal College of Surgeons in Irland. Sie geht im Rahmen des «International Summit on the Societal Role of Meat» auf die komplexe Debatte um den Zusammenhang des Konsums von rotem Fleisch und Gesundheit ein. Sie geht dabei u.a. auf die Rolle des Fleischkonsums bei der Prävention von Mangelernährung und der Gewährleistung einer gesunden physiologischen Entwicklung im Kindesalter. Sie kritisiert ausserdem die WHO-Studie und die Global Burden of Disease-Studie zu den gesundheitlichen Folgen des Konsums von rotem Fleisch auf der Grundlage mangelnder Evidenz und einer fragwürdigen Methodik.
Nutztierhaltung im Kontext Ökologie
An dieser Stelle werden evidenzbasierte thematische Briefungs rund um die Rolle und Bedeutung der Nutztiere zur Verfügung gestellt. Diese sollen als wissenschaftliche Grundlagen für wichtige politische und gesellschaftliche Entscheidungsprozesse dienen.
Im Projekt “Zukunft Weide” wurde auf wissenschaftlicher Grundlage und unter Integration relevanter Beteiligungsgruppen aus dem Schweizer Ernährungssystem eine evidenzbasierte Bewertung der Graslandwirtschaft in Bezug auf die ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit vorgenommen. Im Weiteren wurden konkrete Massnahmen zur Förderung einer nachhaltigen Graslandwirtschaft eruiert.
Das Life Cycle Assessment (LCA) ist eine Methode zur Bewertung der Umweltauswirkungen eines Produkts, einer Dienstleistung oder eines eingegrenzten Systems über deren gesamten Lebenszyklus hinweg. Das LCA dient aktuell auch in der Schweiz vielen Entscheidungsträgern bei der Nachhaltigkeitsbewertung von Produkten und Systemen - es ist aus wissenschaftlicher und methodischer Sicht allerdings stark fragwürdig.
Ökologische Aspekte der Wiederkäuerhaltung
Länge: ca. 29 Minuten
Sprache: Englisch (automatisch übersetzte Untertitel möglich)
Dr. Pablo Manzano ist Forscher am Basque Centre for Climate Research und Experte für Ökologie und Wiederkäuersysteme. Er thematisiert die historische und entscheidende Rolle, die Wiederkäuer und grosse Säugetiere bei der Pflege und Gestaltung nachhaltiger Ökosysteme spielen. Die Nutztierhaltung könne das Verhalten natürlicher Pflanzenfresser nachahmen und so zur Biodiversität beitragen. Dr. Manzano kritisiert dabei die Meinung, dass insbesondere Wiederkäuer alleine für Methanemissionen verantwortlich seien, als uninformiert und simplistisch, da dieselbe ökologische Nische andernfalls von Wildtieren besetzt würde, die ebenfalls Methan ausstoßen würden. Manzano setzt sich zudem für eine verstärkte mobile Weidewirtschaft ein, die die natürlichen Verhaltensweisen der Tiere imitiert und nutzt und zum Erhalt wichtiger Ökosysteme sowie zur Reduktion der Kohlenstoff-Emissionen beiträgt.
Wiederkäuer und der Kohlenstoffkreislauf
Länge: ca. 26 Minuten
Sprache: Englisch (automatisch übersetzte Untertitel möglich)
Prof. Dr. Jason Rowntree ist Professor für Nutztierwissenschaften an der Michigan State University. Er thematisiert in diesem Video die wichtige Rolle von Wiederkäuern bei der Förderung nachhaltiger Grasland-Ökosysteme und räumt gängige Missverständnisse über ihre Umweltauswirkungen aus. Dr. Rowntree betont die Bedeutung adaptiver Weidesysteme und zeigt auf, wie Wiederkäuer bei gutem Management zur Bodengesundheit und zur Kohlenstoffspeicherung beitragen können. Er kritisiert gängige Aussagen zu den Methanemissionen von Wiederkäuern und erklärt, dass Methan Teil eines natürlichen biogenen Kreislaufs ist.
Grasland und die Rolle der Beweidung für geschlossene Nährstoffkreisläufe
Länge: ca. 27 Minuten
Sprache: Englisch (automatisch übersetzte Untertitel möglich)
Prof. Dr. Wilhelm Windisch ist ehemaliger Professor für Tierernährung an der Technischen Universität München (TUM). Im Rahmen des Summits ging er auf die wichtige Rolle des bestehenden Graslands und organischen Düngers für Nährstoffkreisläufe und eine nachhaltige Landwirtschaft im Allgemeinen ein. Dr. Windisch betont, dass ein großer Teil unserer landwirtschaftlichen Nutzflächen aus Grasland besteht, dessen Umwandlung zu Ackerland zu grossen Umweltkosten führen würde. Im Weiteren stellt er dar, wie für Menschen nicht essbare Biomasse wie Gras, Kuppelprodukte oder Nebenprodukte der Lebensmittelindustrie, die andernfalls verloren gingen oder zu Biogas verarbeitet werden, durch Nutztiere zu hochwertigen Proteinen veredelt werden können. Die Bewirtschaftung von Grasland und insbesondere die Beweidung durch Nutztiere erhöhen die Bodenfruchtbarkeit und verringert die Abhängigkeit von synthetischen Düngemitteln.
Nutztierhaltung im Kontext Sozio-Ökonomie
- Soziale und wirtschaftliche Bedeutung der Nutztiere für die Schweizer Landwirtschaft (coming soon)